Der (Un-)Sinn von Ausstellungen

  1. Klasseneinteilung, Formwert und Anwartschaften/ Titel
  2. Vorbereitung
  3. Anmeldung für Hundeausstellungen
  4. Checkliste
  5. Ablauf von Ausstellungen

Ausstellungen sind eine gute Möglichkeit eine Hunderasse näher kennen zulernen. Interessierte können sich ein Bild von der gewünschten Rasse machen und mit deren Besitzern in Kontakt treten um Fragen zustellen. Für die Aussteller wiederum ist es eine gute Gelegenheit seinen Hund/ Kennel zu präsentieren. Natürlich kann man sich hier auch prima mit Gleichgesinnten unterhalten und austauschen.

Als wir Bumblebee 2015 zu uns holten, hat unsere Züchterin uns gefragt, ob wir auch mal ausstellen wollen. Darüber hatten wir vorher ehrlich gesagt, nicht nachgedacht. Wir wollten einen Familienhund. Nach der Eingewöhnung dachten wir darüber nach und entschlossen uns zu einer Ausstellung in der Nähe zu fahren. Anfang 2016 war die Rassehunde-Ausstellung in Chemnitz. Nachdem Tag waren wir skeptisch, ob Ausstellungen das richtige für uns sind. Es war sehr laut (was sich bei so vielen 4- und 2-Beinern nicht vermeiden lässt), sehr eng und der Umgang der Menschen mit ihren Hunden war teilweise sehr fragwürdig. Einige Hunde wurden mit etwas eingesprüht, was Haarspray ähnlich war (Ich vermute und hoffe das es etwas anderes war) oder wurden an der Leine halb stranguliert beim Laufen. 

Dennoch meldeten wir uns für die Spezial-Rassehunde-Ausstellung (SRA) in Münchberg an. Da wir Bumblebee als Deckrüden zulassen möchten, denke ich, kann man ihn so bekannt machen. Also schaute ich im Internet und fragte unsere Züchterin, wie man ihn auf eine Ausstellung vorbereitet. Ich übte mit Bumblebee laufen, stehen und abtasten, trimmte und badete ihn (nur mit klarem Wasser) und zog ihm ein T-Shirt über damit sein Fell etwas glatter wird.

Münchberg war eine „kleine“ Ausstellung. Hier wurden nur Golden Retriever ausgestellt. (Gemeldet waren zwischen 60 und 70 Hunde) Wir sind sehr früh los gefahren, damit wir keinen Stress haben und uns in Ruhe umschauen können. Als sich der Raum füllte, waren wir etwas verwundert und stachen mit unserem „Goldi“ auch hervor. Fast alle Hunde waren weiß und kräftig (um nicht zu sagen dick). Steht nicht überall geschrieben, dass man große Rassen lieber etwas dünner heranwachsen lassen soll? Wie wir jetzt wissen, ist das bei Ausstellungen in der Regel immer so. „Farbige“ Goldis sieht man auf solchen Ausstellungen selten. Bei „Work and Show“-Veranstaltungen sieht man mehr farbige Goldis.  

Dann begann das richten, Bumblebee war mit einigen Monaten Abstand der Jüngste in seiner Klasse. Die Richter fragen zwar nach den Alter, aber bisher hatten wir nicht den Eindruck, dass es einen Unterschied macht. Es ist wohl eher informativ. Auch das Verhalten der Hunde ist zweitrangig. Der Hund hinter uns knurrte Bumblebee an, das bemerkte die Richterin und sagte auch etwas, aber letztendlich hat es keinen Einfluss auf die Bewertung oder das ein anderer Hund sein Frauchen während des Laufens ins Bein „zwickt“ oder das ein Hund beim Hinstellen den Schwanz bis an den Bauch zieht, scheint egal zu sein. Schließlich wird er ja am Ende eh hochgehalten.  

Zwar sind die Richter angehalten auf so etwas zu achten, jedoch haben wir bisher keinen gesehen, der wirklich Konsequenzen gezogen hat. 

„Im Ring ist jeder Einzelkämpfer“, dass scheint das Motto einiger Aussteller zu sein. Natürlich möchte jeder seinen Hund bestmöglichst präsentieren, man sollte jedoch darauf achten den anderen seinen Platz zu lassen. Denn es irritiert nicht nur den anderen sondern auch den eigenen Hund, wenn man den Vordermann aufläuft oder überholt. Bei der Einzelbewertung hat man die Möglichkeit, das beste Tempo seines Hundes zu wählen. 

Ich möchte nicht alles schlecht machen, denn es ist schon ein tolles Gefühl einen Platz und eine Schleife zu ergattern. Man sollte nur einen Weg für sich finden, wie man präsentieren will. Und welche Mitteln dafür notwendig sind.

Klasseneinteilung, Formwert und Anwartschaften/ Titel